Das Leben nach der Scheidung

Die Ehe ist beendet und es folgt das große Loch. So muss es nicht sein. Wir geben Tipps für das Alleinesein und Hoffnung für die Partnersuche. Denn das Ehe-Aus bedeutet nicht gleich Liebes-Aus auf Lebenszeit.

Weinende Frau sitzt neben verzweifeltem Mann auf der Couch.
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In Deutschland werden jährlich zahlreiche Ehen geschieden, 2015 waren es über 160.000 Ehen, die meisten Frauen und Männer traf es mit Mitte 40: Die Ehe ist vorbei und das komplette Leben ändert sich. Mit der Scheidung verliert man nicht nur seinen Partner, sondern auch gemeinsamen Alltag, die gemeinsame Wohnung oder das Haus, Freunde, Pläne und Träume. Eine Familie sein, zusammen alt werden und gemeinsam reisen ist nun Geschichte. Und diese Erkenntnis macht traurig.

Wenn der Trott uns scheidet

Auch wenn die eigene Gefühlswelt anderes sagt: Eine Scheidung ist weder Sünde, Schande noch Weltuntergang. Das passiert. Ashton Kutcher und Demi Moore, Gwen Stefani und Gavin Rossdale, Sylvie Meis und Rafael Van der Vaart – sie alle haben die Scheidung überlebt. Auch wenn der Umgang mit dem Thema sehr unterschiedlich war: Vom Rosenkrieg bis zum freundschaftlichen Verhältnis ist alles dabei.
Es gibt unterschiedlichste Gründe für die Trennung. Gute Gründe. Man hat sich auseinandergelebt, weil man sich verändert und andere Interessen hat. Die Gefühle sind irgendwann zwischen Arbeit und den Kindern auf der Strecke geblieben. Aus Liebe wird Gewohnheit. Wenn man „Glück“ hat, hat man sich einvernehmlich getrennt. Andere haben sich entweder in eine andere Person verliebt, wurden verlassen, betrogen. Dann gilt es nicht nur die Trennung zu verarbeiten, sondern auch das Vertrauen zurück zu gewinnen.

Das Trennungsjahr – Wenn man nicht richtig abschließen kann

Der Schritt zur Trennung ist getan. Und für viele ist dann klar: Sie ist endgültig. Man will abschließen. Doch dann ist da noch dieses verflixte Trennungsjahr. Das soll den Eheleuten nochmal Bedenkzeit geben, bevor sie die schwerwiegende Entscheidung treffen. Das Jahr beginnt, sobald einer von beiden sich die Trennung wünscht. Ab dann heißt es: Abstand halten. Man muss zwar nicht zwingend ausziehen, doch das Oberlandesgericht Köln hat 2012 entschieden: „Auf keinen Fall wird das Trennungsjahr eingehalten, wenn etwa die Ehefrau weiterhin einkauft sowie wäscht und sich die Ehegatten im Schlafzimmer das Ehebett teilen, wenn auch „nur nebeneinander liegend“. Bevor man sich trennen kann, heißt es also laut deutschem Recht erstmal: warten, auf dass man endlich einen Schlussstrich ziehen und neu anfangen kann.

Trennung mit Kindern

Eine Scheidung ist schmerzhaft, meist für alle Beteiligten. Und eine Trennung bei der Kinder involviert sind, bringt weitere Probleme mit sich: Die Verantwortung für die gemeinsamen Kinder verbindet ein Leben lang. Hier den Abstand zu bekommen, den man nach einer Trennung so dringend braucht, ist nicht einfach. Man muss kommunizieren und Absprachen treffen: Wer darf wann Zeit mit dem Kind verbringen? Wie geht es dem Kind? Es können Probleme auftreten, die man nur gemeinsam lösen kann. Man begegnet sich beim Hin- und Wegbringen des Kindes. Man sitzt auf dem Kindergeburtstag nebeneinander – dem Kind zuliebe – und hofft häufig, dass er endlich vorüber geht. Sich mit gemeinsamen Kindern aus dem Weg zu gehen, ist fast unmöglich. Deshalb ist es umso wichtiger eine gesunde Basis zu finden. Vor allem der Kinder zu Liebe.
Sitzt der Schmerz zu tief, müssen klare Grenzen gesetzt werden, um so wenig wie möglich mit dem/r Ex zu tun zu haben. Zum Beispiel: Nur schriftliche Absprachen, kurze „Kind-Übergaben“ ohne schnellen Kaffee und der Kindergeburtstag wird separat gefeiert.
Wichtig ist, dass man die Trennung irgendwann überwindet (nimm dir dafür so viel Zeit wie du brauchst) und ein gesundes Verhältnis zum Ex-Partner hat – dem Kind und sich selbst zuliebe.

Wie kann man mit der Scheidung umgehen?

„Glücklich geschieden“ ist man selten. Von nun an ist man allein. Man wohnt allein, verbringt Freizeit, Wochenenden und Feiertage ohne Partner. Und wenn man abends allein Zuhause sitzt und grübelt, kann daraus schnell Einsamkeit werden. Egal wer die Beziehung beendet; viele sind zunächst entsetzt, einige verfallen in Schockstarre: Wie soll das Leben jetzt weitergehen? Aus dem „wir“ wird ein „ich“ – und daran muss man sich erstmal gewöhnen. Viele stellen sich die Frage „Kann ich überhaupt nochmal glücklich werden?“ Man denkt an die glücklichen Zeiten, die man gemeinsam hatte und die einem jetzt plötzlich fehlen. Dass es in der Ehe sowieso schon gekriselt hatte, vergisst man.

Lieber alleine glücklich als zu zweit einsam

So ging es auch Nutzerin Mimo, die online fragt: „Ich bin seit 8 Monaten getrennt und habe die Scheidung eingereicht, ich frage mich ernstlich, kann man wieder glücklich werden?“ Userin „Glückliche“ macht Mut und sagt:

„Ja, ich würde sagen, ich bin glücklich. Jedenfalls glücklicher als am Ende meiner Ehe. Und ich habe gelernt, dass zum Glücklichsein nicht unbedingt ein Mann dazugehört. „Ich nahm mein Leben in die Hand und habe es tatsächlich geschafft, ohne Partner glücklich zu sein. Ich war zufrieden mit meinem Leben und habe die Vorteile, die das Leben ohne Partner hat (denn die gibt es durchaus) genossen.“

Einige wissen das Leben ohne Partner nach der Scheidung zu schätzen. Man muss keine Rücksicht nehmen, ist flexibler, hat mehr Zeit für Hobbies, kann alleine Entscheidungen treffen und muss keine Kompromisse eingehen. Sie sehen die Trennung als wiedergewonnene Freiheit.

Einsamkeit überwinden

Viele andere haben mit der Trennung zu kämpfen und vermissen die Person an ihrer Seite. Sie sind abends plötzlich allein, hadern mit sich und der Welt, im Bett fehlt jemand, der die andere Hälfte ausfüllt, man hat keinen mehr, mit dem man reden kann. So geht es auch Nutzerin Wüstenmeer, die bei psychic.de nach Hilfe sucht: „Ich bin 43 Jahre alt, geschieden, alleinerziehende Mutter. Ich leider sehr stark unter Einsamkeit. Alle Interessen und Hobbies, die ich mir aufgebaut hatte, machen für mich keinen Sinn mehr.“
Sie müsse sich zurückhalten ihre Freunde nicht mit häufigen Telefonaten zu belästigen, ist unkonzentriert und kann kaum schlafen. Andere glückliche Paare zu sehen, fällt ihr nicht leicht: „Wenn ich unterwegs bin, sehe ich überall Menschen, die mit einem Partner oder Freunden unterwegs sind, dadurch mag ich auch immer weniger allein oder mit den Kindern etwas unternehmen, bin fast nur noch zu Hause.“

Wichtig ist: Den Mut nicht verlieren! Auch wenn es wie eine Floskel klingt, es ist etwas dran an dem Spruch „Zeit heilt alle Wunden“. Etwa ein, zwei Jahre soll es dauern, bis man eine Trennung verkraftet. Bis dahin: Lasse dir bei der Trennung helfen.

Wie du dir helfen (lassen) kannst

  1. Du bist nicht allein. Freunde und Familie haben sicher ein offenes Ohr für deine Ängste und Probleme.
  2. Raus aus dem Bett. Unternimm etwas: Begleite Freunde ins Kino, Restaurant oder besuche ein Café.
  3. Gib deinem Leben wieder einen Sinn. Suche dir Hobbies, wenn du noch keine hast. Die lenken nicht nur ab, sondern sorgen auch dafür, dass du dich wohler fühlst. So lernst du vielleicht neue Freunde oder sogar einen neuen Partner kennen.
  4. Was wolltest du schon immer mal machen? Eine neue Sprache lernen, reisen? Den Job wechseln? Schreibe dir eine Liste. Und dann? Mach’s einfach! Mache, was dich glücklich macht.

Zeit für einen neuen Partner?

Ein Neustart ist nur möglich, wenn man mit der ehemaligen Beziehung abgeschlossen hat. Der Liebeskummer ist vorüber? Du kannst dich wieder auf einen neuen Partner einlassen und willst auf die Suche gehen? Doch wo findet man die neue Liebe? Es lohnt sich die Augen überall offen zu halten.

  1. Lieber gemeinsam schwitzen als alleine gut riechen
    Du hattest sowieso Lust auf Sport? Melde dich in einem Verein oder im Fitnessstudio an. Hier findest du mindestens jemanden, der gerade deine neu gewonnene Leidenschaft für Sport teilt.
  2. 1:0 für Hobbies
    Wie bereits gesagt: Hobbies sind nicht nur gut, um sich die Zeit allein zu vertreiben. Sie können auch verbinden, vielleicht findest du hier den neuen Partner. Ob in der Jogging-Gruppe, beim Tennis, Koch-Kurs, Fotografieren oder Bouldern.
  3. Raus in die Welt
    Man muss nicht immer gleich ein Hobby beginnen, damit man einen neuen Partner findet. Manchmal reicht es auch schon rauszugehen –  und offen auf Menschen zuzugehen. Sprich den netten Mann/die attraktive Frau am Nachbartisch oder an der Supermarktkasse einfach an.
  4. Den neue Partner online finden
    Das Schwitzen, Töpfern und Shoppen hat nicht gefruchtet? Versuche es doch mal im Internet. Immer mehr Menschen suchen ihr Liebesglück bei Partnerbörsen; auch hier haben viele die ein oder andere Beziehung und Scheidung schon hinter sich. Du kannst hier nach Gleichaltrigen suchen und sie ohne Lampenfieber via Nachricht kontaktieren, bevor du dich auf ein Date einlässt. Mit dem sogenannten Matching-Verfahren findest du Menschen, die zu dir und deinen Interessen und Wünschen passen könnten.

Testbericht zu Parship über 5 Millionen Mitglieder in Deutschland

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Es gibt Hoffnung: Die Zahl der Menschen, die erneut geheiratet haben, lag 2014 bei fast 60.000. Und die der Partnerschaften wird sicher deutlich höher sein. Du gehörst sicher bald dazu.