Speed-Dating

Wer einen Partner sucht, sollte sich im Speed-Dating versuchen. Mittlerweile gibt es aber nicht nur das klassische Speed-Dating, sondern auch solche Kuriositäten wie Power-Dating, Speed-Hating oder das Silent-Date. Wen trifft man auf solchen Veranstaltungen und was darf man erwarten? Antworten bekommst du hier.

Frau steht bei einem Speed-Dating neben einem Mann und hält einen Wecker in der Hand.
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Bei der heutigen Partnersuche kommt den Singles oft ein entscheidender Faktor in die Quere: der Mangel an Zeit. Den richtigen Weggefährten zu finden ist kein Unterfangen, das mal eben zwischen Tür und Angel erledigt werden kann – oder doch? Immerhin bedarf es manchmal nur einer zufälligen Begegnung an der Bar oder im virtuellen Dating-Cafe, um eine ganz große Geschichte ins Rollen zu bringen. Wer dem Zufallsprinzip auf die Sprünge helfen will und offen für neue Herangehensweisen ist, der sollte sich im Speed-Dating versuchen – einer Variante vom klassischen Blind Date. Das Beste daran: Es kostet kaum Zeit.

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  • Hohe Datensicherheit und wenige Fake-Profile
  • Sehr viele registrierte Mitglieder
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  • Kurze Mindestlaufzeitdauer: 3 oder 6 Monate möglich

Speed-Dating – Worum geht es?

Speed-Dating gibt es bereits seit Ende der 1990er. Dem New York Times Magazine zufolge wurde das Verfahren zur Partnersuche von dem kalifornischen Rabbi Yaacov Deyo ins Leben gerufen, um eine Kontaktmöglichkeit für alleinstehende Singles seiner jüdischen Gemeinde zu schaffen. Heute gibt es Speed-Datings für jedes Klientel: von Religionsgemeinschaften bis hin zum speziellen Speed-Dating für Leseratten, Akademiker oder Fetisch-Anhänger ist alles dabei.

Beim Speed-Dating trifft eine überschaubare Anzahl an Singles aufeinander – also ganz wie beim Blind Date. Hier prallen die Jungs und Mädels allerdings per Frontalzusammenstoß aufeinander. Innerhalb eines stark begrenzten Zeitfensters können gleich mehrere potentielle Partner beäugt, beschnuppert und auf ihre Partnertauglichkeiten überprüft werden. Je nach Veranstalter werden etwa 5 bis 10 Minuten veranschlagt, um sein Gegenüber abzuchecken. Das entspricht gerade einmal der benötigten Zeit, um ein Ei hartzukochen – oder ein bis zwei Mal „Foreigners“ Power-Ballade „I Want To Know What Love Is“ zu lauschen. Wer seine große Liebe finden will, muss eben Prioritäten setzen. Zum Beispiel ein Mal weniger Ei essen.

Wie läuft Speed-Dating ab?

Der Ablauf eines Speed-Datings gestaltet sich meist wie folgt: Zunächst sucht man sich einen seriösen Veranstalter heraus, der Speed-Datings anbietet. Vor dem Event muss man sich meist Online registrieren und die Teilnahmegebühren zwischen etwa 15 und 30 Euro begleichen. Nach Erledigung der Formalitäten trifft man sich zu angegebener Zeit am Veranstaltungsort – also in einer Bar, einem Cafe oder Restaurant. Nach einer kurzen Unterweisung durch die „Experten“ vor Ort – also Studenten, die oft auf den Namen „Love-Angel“ hören, beginnt die Hatz nach dem Glück. Die Damen suchen sich einen Sitzplatz aus und werden auf ein Signal hin von den Herren an ihrem Tisch besucht. Nach abgelaufener Zeit ertönt ein Signal und die Kavaliere ziehen einen Sitzplatz weiter. Während des Gesprächs dürfen Notizen gekritzelt und schriftliche Bewertungen abgegeben werden.

Wie sich die weitergehende Kommunikation mit den „Leidensgenossen“ gestaltet, ist dem Veranstalter oder Dir selbst überlassen. Viele Organisatoren stellen auf ihrer Onlineplattform die Möglichkeit zur tiefer gehenden Kontaktaufnahme zur Verfügung. Achtung: Dem Thema angemessen ist das Zeitfenster für diese Rückmeldung meist kurz! Wer sich innerhalb von ein bis zwei Tagen nicht zur virtuellen Annäherung durchringen konnte, hat entweder keinen passenden Deckel zu seinem Topf gefunden oder er wird sich in schlaflosen Nächten mit der Tatsache herumquälen müssen, dass er eine einmalige Chance unwiderruflich vertan hat. Aber keine Bange – das nächste Speed-Dating kommt bestimmt.

Speed-Dating – Erfahrungen eines Insiders

Eine Kollegin hat zum Spaß bei so einem Stelldichein im Schnelldurchlauf mitgemischt. Ihre Erfahrungen, Tipps und Empfehlungen teilt sie mit uns.

Nachdem Julia* sich über eine Plattform zum Speed-Dating angemeldet und die Teilnahmegebühr entrichtet hat, trifft sie am Ort des Geschehens ein. Das Briefing erfolgt durch ein leicht verwirrtes Mädchen im Studentenalter, das ansonsten aber sehr hilfsbereit und sympathisch wirkt. Die Rahmenbedingungen: 10 Frauen – 10 Männer – 7 Minuten Zeit pro Kandidat. Schon zu Beginn der Veranstaltung spendiert der Veranstalter einen Cocktail aufs Haus – das lockert die Zunge, erstickt eventuelle Nervositäten oder Zweifel schon im Keim und wendet aufwallende Panikattacken ab. Julia und die anderen Damen nehmen an kleinen Tischen Platz, die durch Trennwände voneinander separiert werden. So kann man sich voll und ganz auf sein Gegenüber einlassen und widersteht der Versuchung, vorab schon das nächste Exemplar zu inspizieren.

Was Julia direkt auffällt ist, dass sieben Minuten sich nicht immer wie sieben Minuten anfühlen. Das Gespräch mit Tom* etwa lief so gut, dass die Zeit wie im Flug verging und einer rasanten Fahrt im Kettenkarussell glich. Tom arbeitet allerdings als Bestatter – nicht unbedingt jedermanns Sache. Hätte Julia nicht eine Abneigung gegen Tote gehabt, hätte Tom vielleicht Julias Romeo werden können – richtig gefunkt hat es trotzdem nicht.

Wo Karussells zum Herumwirbeln einladen, können Geisterbahnen nicht weit sein. Ein Kandidat fällt durch extrem fettige Haare, zerschlissene Kleidung und ein ungepflegtes Äußeres auf. Der Nächste nimmt die Anregung zum Mitschreiben etwas zu genau und protokolliert Julias Antworten bis ins Kleinste. Dass er dabei demonstrativ den Arm vor seine „Sitzungsberichte“ legt, lässt Julias Monologe noch skurriler wirken. Ein weiterer Kandidat scheint sich in der Rolle des Bewerbers gut zu gefallen. Einem Vorstellungsgespräch gleich zählt er seine bisherigen beruflichen Tätigkeiten und Qualifikationen auf und schwadroniert über Stationen seiner kometenhaften Laufbahn und Bonusmeilen. Spätestens jetzt merkt Julia, dass sieben Minuten auch mit der Schnelligkeit tektonischer Plattenverschiebung vorbeirauschen können.

Als die Veranstaltung vorbei ist, tauscht Julia sich noch mit einigen der anderen Damen aus. Obwohl die Auswahl an netten, ansehnlichen oder aufmerksamen Herren nach Ansicht gleich mehrerer Teilnehmerinnen (unter ihnen eine Wiederholungstäterin) eher mau war, fällt Julias Fazit für das Speed-Dating positiv aus. Der Abend hat Spaß gemacht und wurde nicht verschwendet. Man hat Leute kennengelernt, die Kommunikation mit fremden Menschen geschult und wohlmöglich sogar Neuland betreten. Wer sich selbst freiwillig in unbekannte Gefilde steuert und zunächst vielleicht befremdlich wirkende Situationen meistert, hat definitiv dazugewonnen.

Wer nun selbst überlegt, einmal beim Speed-Dating mitzumachen, der kann die Tipps unserer Insiderin beherzigen:

 

Speed-Dating Tipps vom Insider

Such Dir eine spezialisierte Veranstaltung.

Speed-Datings für bestimmte Alters- oder Interessengruppen grenzen die Vorauswahl ein und verringern beispielsweise die Wahrscheinlichkeit eines Altersunterschiedes von 20 Jahren. Ein Event extra für Naturliebhaber, Literaturjunkies oder Fetisch-Anhänger erleichtern die krampfhafte Suche nach Gesprächsthemen. Wer von „Fifty Shades of Grey“-inspirierte Bondage-Praktiken spannend findet, kann sich auf einem themenbezogenen Speed-Dating prima über die verschiedenen Fesseltaktiken, die Faserdichte und Strapazierfähigkeit von Seilen oder über Tipps für das beste Baumarktangebot austauschen.

Sei du selbst… 

… und verschwende Deine Zeit nicht mit durchgeplanten Vorbereitungen oder Generalproben, die alle Eventualität abdecken. Ein Kontrollfreak kann gerne seinen Fragenkatalog oder seine Akte mit möglichen Gesprächsthemen mitbringen, wenn er sich dann sicherer fühlt. Allerdings reagiert das Gegenüber in den seltensten Fällen planmäßig, was ein durchstrukturiertes Gespräch erheblich erschweren dürfte. Wer die Dinge auf sich zukommen lässt, ist auf der sicheren Seite und reagiert spontan – und ist sich selbst damit am nächsten.

Sei offen und trau Dich.

Speed-Dating bietet einen guten Einstieg, um nach einer Trennung wieder den Markt zu erobern oder Schwung in den Alltag zu bringen. Im schlimmsten Fall erwischt man einen unangenehmen Gesprächspartner oder führt ein verkorkstes, skurriles Gespräch, das sich definitiv nach mehr als sieben Minuten anfühlt. Was soll´s. Der nächste Gesprächspartner und das nächste Schwätzchen warten hinter der benachbarten Trennwand. Von einem Reinfall geht die Welt nicht unter und du hast nichts zu verlieren – außer Zeit. Und die ist hier eh stark begrenzt.

 

Speed-Dating in Kürze:

  • Bezirzen auf Zeit unter kontrollierten Bedingungen (himmlischer Beistand durch „Love-Angel“)
  • Wer sollte verzichten? Menschenhasser und Misanthropen
  • Wer sollte hingehen? Neugierige, kontaktfreudige und offene Singles

 

Power-Dating – Jede Sekunde zählt

Wem Speed-Dating noch zu zeitauswendig ist, der kann sich im sogenannten Power-Dating, einer weiteren Variante des Blind Dates, versuchen. Bei dieser Ausgeburt des blanken Tempowahnsinns handelt es sich um die kleine, zappelige Schwester des Speed-Datings. Beim Power-Dating sollte man seine Zeit nicht auf ein „Hallo“ oder phrasenhaftes Geplänkel verschwenden. Immerhin hat man weniger als eine Minute Zeit, sein Gegenüber abzuchecken. Alles Blödsinn und widersinnig? Von wegen!

Diese Art der Veranstaltung kann sich sogar auf wissenschaftliche Befunde stützen. Eine Studie der Ohio State University von 2004 besagt, dass man sein Gegenüber innerhalb kürzester Zeit einschätzen und gegenseitige Sympathien durchaus richtig beurteilen kann. Dabei spielt es scheinbar keine Rolle, ob man sich nun für drei, sechs oder zehn Minuten miteinander unterhält. Der erste Eindruck zählt eben doch und scheint sich mit zunehmender Dauer eher noch zu festigen. Power-Dating ist sicher nichts für Jedermann – gerade zartbesaitete Leisetreter, denen schnell schwindelig wird, sollten sich von dem Spektakel fernhalten. Für Adrenalinjunkies ist es allemal einen Versuch wert.

Power-Dating in Kürze:

  • Gesprächsdauer: eine Minute (kann positiv oder negativ ausgelegt werden – je nachdem, wen man vor sich hat.)
  • Wer sollte verzichten? Schnecken, Schildkröten und Menschen, die Vorlauf brauchen.
  • Wer sollte hingehen? Von Sturm und Drang getriebene Adrenalinjunkies

 

Speed-Hating – Auf die Plätze, fertig, Zoff!

Wenn Power-Dating, die kleine zappelige Schwester des Speed-Datings ist, ist Speed-Hating vermutlich der verhasste Cousin, der jedes Familienfest aufmischt und den eigens konstruierten Bauklotzturm mit einem höhnischen „Haa-Haa!“ zertrümmert. Beim Speed-Hating geht es nicht unbedingt darum, Gemeinsamkeiten zu finden. Vielmehr soll sich hier in Speed-Dating-Manier gestritten, gezankt und geschimpft werden. Großes Plus: Hier kommen nicht nur Choleriker auf ihre Kosten. Speed-Hating bedeutet Dampf ablassen für Jedermann – vom kleinen, stillen Mäuschen über den entnervten Arbeitnehmer bis hin zur gestressten Hausfrau.

Bei den abendfüllenden Veranstaltungen, die mittlerweile fast deutschlandweit angeboten werden, muss nicht unbedingt geschrien, gespuckt oder wild gegeifert werden. Es reicht auch, sich über kontroverse Themen zu unterhalten oder den Frust des Alltags loszuwerden. Solche Gespräche können nur förderlich für die Einschätzung des Gegenübers sein. Schon Johann Wolfgang von Goethe wusste zu sagen: „In Partnerschaften muss man sich manchmal streiten, denn dadurch erfährt man etwas mehr voneinander.“ In diesem Sinne: Frohes Zoffen!

Speed-Hating in Kürze:

  • Zanken auf Zeit mit Fristen zum Frust ablassen
  • Wer sollte verzichten? Zartbesaitete, harmoniesüchtige Menschen die Angst vor Wortgefechten haben.
  • Wer sollte hingehen? Choleriker, Politiker, redegewandte Philosophen und diskutierfreudige Menschen (auch geeignet als Betriebsausflug für Debattierclubs)

 

Silent-Date – Der Rest ist Schweigen

Das Silent-Date funktioniert ganz ähnlich wie Speed-Dating. In unserer schönen Familienanalogie käme diese Date-Form wohl der kleinen, stillen aber unterschätzten Cousine gleich, die ihren großen Rowdy-Bruder mit entschlossenem Schweigen straft, wenn der wieder cholerisch-herumfuchtelnd den Bauklotzturm anvisiert, um ein Holzwürfel-Massaker anzurichten. Mimik verfehlt eben selten ihre Wirkung und sollte nicht unterschätzt werden. Ein Gesichtsausdruck kann Bände sprechen und wird durch das Schweigen nur noch untermauert. Warum also nicht den Einfluss des Mienenspiels nutzen, um potenzielle Partner kennenzulernen?

Beim Silent-Date treffen sich in alter Speed-Dating-Manier zwei Menschen, um sich während eines begrenzten Zeitfensters näher kennenzulernen. Der Clou an der Sache: Es darf nicht gesprochen werden. Das heißt aber nicht, dass man sich stumpf anschweigt beziehungsweise sein Gegenüber mit schrägen Grimassen, starrem Indianerblick oder einem stierenden Glotzen drangsalieren muss. Beim Silent-Date ist eine Art der Kommunikation erlaubt, die über das Optische hinausgeht: das Schreiben kleiner Nachrichten. Diese Methodik des Abcheckens kommt vor allem schüchternen Personen zu Gute oder Menschen, die sich im Gespräch nicht so gut ausdrücken können. Hier muss man auf seine Kreativität und Gestik setzen – der Rest ist Schweigen.

Silent-Date in Kürze:

  • „Schweig still, mein Herz!“ mit Option auf gekritzelte Liebeszettel
  • Wer sollte verzichten? Choleriker, Politiker, Debattierclubs etc. (siehe Speed-Hating)
  • Wer sollte hingehen? Pantomime-Künstler und schüchterne Personen

 

Alles hat ein Ende

Ob die Partnersuche nun per Speed-Dating, einem noch skurrileren Dating-Event (schon mal von Pheromon-Partys gehört?) oder klassisch mithilfe einer seriösen Partnerbörse wie Parship angegangen wird: Festzuhalten bleibt, dass Frau Minne eine Diva ist und kommt, wann sie eben kommt. Irgendwann hat alles ein Ende – auch die Partnersuche.

Tipp: Wer es erst einmal mit einem klassischen Blind Date versuchen möchte, sollte einen Blick in den Artikel „Wie finde ich ein Blind Date?“ werfen.

(*) Sämtliche Namen wurden geändert.

 

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  • Sehr seriöse Partnerbörse
  • TÜV-geprüfte Sicherheit
  • Viele registrierte Mitglieder
  • Gezieltes Matching passender Partner durch fundierten Persönlichkeitstests
  • Hilfreiche Tipps im Magazin “beziehungsweise”
  • Große Auswahl an Single-Events
  • Herzliche Community und freundlicher Umgangston
  • Sehr großer Service-Faktor