Pheromon-Party – Vorsicht, jetzt wird´s stinkig
Bei der Suche nach dem richtigen Partner darf die Wirkung des körpereigenen Geruchs nicht unterschätzt werden. Ob man sein Gegenüber gut riechen kann oder nicht, darüber entscheidet letztendlich die chemische Kommunikation zwischen den Individuen. Hierbei spielen die Pheromone eine große Rolle, also informationsübertragende Botenstoffe. Sie sorgen dafür, dass sich Individuen zusammenrotten (Aggregationspheromon), ihr Terretorium markieren (Alarmpheromon), sich sexuell aufpeitschen (Aphrodisiakapheromon) oder eben potenzielle Partner anlocken (Sexualpheromone). Die signalgebenden Botenstoffe sind übrigens auch dafür zuständig, dass Frauen, die viel Zeit miteinander verbringen zur Synchronisation ihrer Menstruationszyklen neigen.
Pheromone können also (zumindest in der Tierwelt) bei der Partnersuche dienlich sein. Ein paar pfiffige Unternehmer in den USA machten sich das zu Nutze, um willige Singles zu ausgelassenen Ausdünstungs-Feten einzuladen und erfanden bald die sogenannten Pheromon-Partys oder auch „Smell-Datings“. 2013 gab es dann die erste Pheromon-Party in Deutschland, welche aber eher in ein mediales Großereignis ausuferte. Mittlerweile werden solche Events in Deutschland kaum noch veranstaltet. Das mag auch damit zusammenhängen, dass die Singlebörse „Shop a Man“ als größter deutscher Anbieter für solche Events 2015 das Handtuch werfen und schließen musste. Vielleicht wird sich ein neuer Veranstalter der Sache bald annehmen – immerhin riecht das Prinzip erfolgsversprechend. Aber was erwartet einen bei einer Pheromon-Party eigentlich genau?
Das ganze Spektakel läuft generell wie folgt: Singles sollen drei Nächte lang im gleichen T-Shirt schlafen, ohne es zwischendurch zu waschen. Tagsüber wird das gute Stück in einen Plastikbeutel mit Zip-Verschluss gestopft und in den Kühlschrank verfrachtet, damit sich Aromen, Schweiß und Deo zu einem individuellen Bukett verbinden können. Am Tag der Veranstaltungen werden die Beutel zur Location mitgebracht und mit Nummern wie Geschlechterfarben markiert. Nach einer kurzen Begrüßung durch die Veranstalter, geht es ans Eingemachte. Endlich darf man die Nase hemmungslos in Angelegenheiten stecken, die einen nichts angehen. Gefällt ein bestimmtes Odeur, schlendert man mit dem ergatterten Beutelchen zur Fotowand und lässt sich damit ablichten. Die Fotos werden dann während der Party auf eine Leinwand projiziert. Erblickt man ein Schnüffelstück mit der eigenen Nummer darauf und gefällt der abgelichtete Single, darf zur ersten Kontaktaufnahme übergegangen werden.
Nach Angaben des ersten amerikanischen Veranstalters sind diese Partys durchaus erfolgreich. In erster Linie lernt man auf solchen Events neue Leute kennen – mitunter auch schon am Wühltisch für die T-Shirts und nicht per Duft.
Und wer zwischenzeitlich die Nase voll hat, kann sich an der Bar eine Auszeit gönnen.
Pheromon-Partys in Kürze:
- Singles schnüffeln an verschwitzen T-Shirts (Es ist, was es ist.)
- Wer sollte verzichten? Sensible Nasen und zimperliche Schweißgegner
- Wer sollte hingehen? Detektive, Schnüffler und neugierige Singles mit Spürnasen
Wie so eine Pheromon-Party dann in der Praxis aussehen kann, zeigt dieses Video von einer Pheromon-Party in Neuseeland (zum Glück geruchsneutral).
Cook & Date und Jumping Dinner – Es ist angerichtet
Romantik und Essen gehören zweifelsohne zusammen. Verzweifelte Skeptiker und frustrierte Singles mögen jetzt einwenden: Wenn Liebe tatsächlich durch den Magen geht, was ist dann eine daraus resultierende Beziehung? Die Zeiten der Schwarzmalerei und des Zweifels sind jetzt vorbei: Zusammen Essen und neue Leute kennenlernen funktioniert tatsächlich. Hier zwei Beispiele.
Die Genießer unter den Singles können sich beim Cook & Date austoben. Hier wird in kleinen, gemischten Grüppchen miteinander geschnippelt, gekocht und geschlemmt. Beim Cook & Date handelt es sich aber längst nicht um die altbackene, Marmelade einkochende Omi, die ihre Enkel (Rowdy, Zappelphilipp und stille Maus) mit Plätzchen versorgt- ganz im Gegenteil. Die Zubereitung eines Fünf-Gänge-Menüs kann durchaus prickelnd sein und einen ins Schwitzen bringen: Heiße Töpfe, scharfe Gewürze und aphrodisierende Zutaten – das perfekte Umfeld für die Partnersuche. Der größte deutsche Anbieter für Cook & Date Events veranstaltet solch abendfüllende Völlereien mit jeweils fünf Frauen und fünf Männern, wobei Zutaten, Rezepte wie Getränke gestellt werden. Am Ende des Abends wird das Festessen in lockerer Atmosphäre zusammen verputzt. Wer also keinen netten Kochpartner gefunden hat, der konnte wenigstens neue Leute kennenlernen und in den Genuss eines satten Gelages kommen.
Die Zubereitung von Lebensmitteln spielt auch beim sogenannten Jumping Dinner eine große Rolle. Hier geht es allerdings noch etwas privater zu, denn das Essen wird in einer Lokalität gereicht, die Du vorher sicher noch nicht besucht hast: in einer anderen Wohnung. Solche Events werden mittlerweile deutschlandweit angeboten.
Den Abend bestreitet man als Zweierteam – entweder mit der besten Freundin beziehungsweise dem Kumpel oder mit einem Überraschungspartner, der Dir vom Veranstalter zugeteilt wird. Beim Jumping-Dinner findet jeder der einzelnen Gänge in einer anderen Wohnung statt. Bei drei Gängen wird also jeder Teilnehmer zwei Mal in einer fremden Wohnung bekocht, muss allerdings auch ein Mal den Gastgeber bei sich Zuhause spielen. Um es spannender zu machen, stößt man in jeder Location auf zwei neue Teams und lernt so im Laufe des Abends mindestens 12 neue Personen kennen.
Die Anmeldung zum Jumping Dinner erfolgt online. Die Teilnahmegebühren betragen 26 Euro und die Wohnungen werden so zusammengewürfelt, dass die Entfernungen nie allzu weit sind. Nach dem Abend gibt es eine große Sause, auf der man sicher auch die Teams der Vorspeise-Location wiedertrifft.
Cook & Date / Jumping Dinner in Kürze:
- Geselliges Fünf-Gänge-Menü / Nachtisch: heiße Singles
- Wer sollte verzichten? Kochmuffel, Einzelgänger und eigenbrötlerische Küchensolisten
- Wer sollte hingehen? Teamplayer, Schleckermäulchen und kontaktfreudige Gourmets
Date im Dunkeln oder Dinner in the Dark
Themenverwandt, wenn auch weitaus sinnlicher läuft das Blind Date Dinner oder auch Dinner in The Dark ab. Hier trifft man sich zum abendlichen Festmahl unter ungewöhnlichen Bedingungen. Das Dinner wird im Dunkeln serviert, wodurch der Begriff Blind Date eine ganz neue Dimension erfährt. Geschultes Personal, das selbst sehbehindert oder blind ist, gibt Hilfestellungen zur sprichwörtlichen Lage der Mahlzeit, geleitet die Teilnehmer durch Lichtschleusen zur Toilette oder steht mit Rat und Tat zur Seite, wenn man das Weinglas sucht. Veranstaltet werden solche Blind Dates meist von Restaurants, die eh schon auf Gastronomie im lichtlosen Raum spezialisiert sind und regelmäßig Dinner extra für Singles anbieten – im Dunkeln ist ja bekanntlich gut munkeln. Wer sich Sorgen über Klecker-Unfälle macht, kann beruhigt aufatmen: Flecken, Schweißausbrüche und Schamesröte können im Dunkeln nicht gesehen werden.
Wer solchen Dinner-Events so gar nichts abgewinnen kann, muss nicht in die Röhre schauen. Denn Essen wird offenbar überbewertet: Eine 2006 veröffentlichte Studie der British Psychological Society besagt sogar, dass Männer Frauen attraktiver finden, wenn Sie gerade einen grummelnden Magen und Hungerfühle haben.
Date im Dunkeln / Dinner in the Dark in Kürze:
- Blind Date im sprichwörtlichen Sinne
- Wer sollte verzichten? Nyktophobiker bzw. Achluophobiker (Angst vor Dunkelheit)
- Wer sollte hingehen? Menschen, die sich auf innere Werte konzentrieren wollen
Dates für jeden Geschmack
Die hier vorgeschlagenen Dating Trends sind längst nicht die Spitze des Eisbergs. Es gibt Song-Dates, bei denen das Lieblingslied zusammen mit dem Gegenüber angehört wird. Eine weitere zweifelhafte Erscheinung ist das Drunk-Date, welches sich zu einem regelrechten Mythos entwickelt hat. Laut einer österreichischen Tageszeitung versammeln sich hier durstige Singles, um Gleichgesinnte kennenzulernen. Nach 1,0 Promille sollen die Zecher schließlich aufeinander losgelassen werden. Ob solche Dates tatsächlich organisiert wurden, lässt sich allerdings nicht eindeutig belegen. Wir haben zumindest keine derartige Veranstaltung finden können.
Es gibt unzählige Date-Events und täglich hagelt es neue skurrile Trends. Eine Pheromon-Party oder ein Date im Dunkeln sind sicher nichts für Jedermann. Wer es nicht ganz so abgefahren mag, kann sich hier über die verschiedensten Formen und Varianten des Speed-Datings informieren – wobei es auch hier wunderliche Auswüchse gibt, wie etwa das „Speed-Hating“ oder das „Silent-Date“.
Das Schöne an den ganzen neuen Dating-Trends? Hier ist mit Sicherheit für jeden Geschmack etwas dabei. Manche mögen es eben ausgefallener – andere können hingegen gut darauf verzichten, dem Date direkt beim ersten Zusammentreffen schon gegenüber zu sitzen, wie bei einem klassischen Blind Date. Wer es in Sachen Partnersuche zwar etwas ausgefallener mag, den ersten Kontakt aber lieber digital aufnehmen und es ruhiger angehen lassen möchte, der sollte einen der vielen Anbieter für Casual Dating ausprobieren. Die ausführlichen Testberichte zu Plattformen wie First Affair, Lovepoint oder C-Date gibt es in der Kategorie „Casual Dating“.