Die Trennung bevor „der Tod uns scheidet“
Was lange währt, geht doch zu Ende. Viele haben in ihrem Leben die traurige Erfahrung gemacht, dass die Beziehung doch nicht ewig hält. Bis dahin, „dass der Tod einen scheidet“, ist es nicht gekommen. Der Beziehungssensenmann hat schon früher zugeschlagen. Aber hoffentlich nicht im wörtlichen Sinne.
Egal wer die Beziehung beendet, für viele Menschen ist die Trennung ein herber Schlag: Man hat eine jahrelange Partnerschaft hinter sich, sogar eine Familie gegründet und jetzt ändert sich das ganze Leben: Mit über 50 ist man plötzlich verwitwet, geschieden oder wurde verlassen. Man hat sich getrennt, weil die Leidenschaft eingeschlafen ist. Weil aus Liebe Gewohnheit wurde. Oder weil der andere seine zurückgewonnene Sexualität lieber mit der blutjungen Praktikantin oder mit dem attraktiven Arbeitskollegen ausleben möchte.
Man steht plötzlich ganz alleine da. Ohne vertraute Person. Ohne den gewohnten Alltag. Ohne Sicherheit. Und mit einem großen Gefühl der Leere und des Verlusts.
Auf ein Neues: Optimistisch in die Zukunft blicken
Natürlich ist der Frust nach einer Trennung groß und es fällt schwer, sich auf die neue Situation einzulassen. Eine Trennung zu verarbeiten braucht Zeit, denn alles ändert sich. Doch das Ende kann auch eine Chance sein: Nicht selten hat es vor dem Aus schon gekriselt. Jetzt bietet sich endlich die Gelegenheit, Probleme hinter sich zu lassen, den Ballast abzuwerfen, sein Leben neu zu ordnen und sich auf die neu gewonnene Unabhängigkeit zu konzentrieren.
Partnersuche ab 50: Mehr Realismus als Wunschdenken
Alle Freunde sind vergeben, man steckt schon lange im selben Job und geht abends kaum noch raus. Wie soll man da jemanden kennenlernen? Die Partnersuche ab 50 gestaltet sich schwierig? Ein Vorurteil, denn die Generation 50+ hat genaue Vorstellungen vom Leben. Das gilt auch für die Partnerschaft: Man hat schon die ein oder andere Beziehung hinter sich, gute und schlechte Erfahrungen gemacht und sucht nicht mehr nach dem vermeintlichen Traumpartner. Man hat bereits akzeptiert, dass es diesen nicht gibt. Man küsst die Frösche wie sie sind.
Die Erwartungen bei der Partnersuche
Dennoch hat man ab 50 andere Erwartungen und einige davon können problematisch werden. Männer ab 50 halten häufig nach jüngeren Frauen Ausschau, weil sie sich jung fühlen wollen – wie das Elitepartner-Mitglied Hugo. Der 50-Jährige fühlt sich wie 40, hat jüngere Freunde, treibt Sport und sucht eine Frau um die 30: „Jemanden zu finden, der mit 40 oder 50 noch cool drauf ist, furchtlos durchs Leben geht, nicht nur an Karriere und Sicherheit denkt – das ist schwer zu finden. Außerdem fände ich Kinder inzwischen super, da wäre das auch das richtige Alter.“
Testbericht zu Elitepartner über 3,5 Millionen Mitglieder in Deutschland
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Von der Familiengründung sind nicht alle so begeistert. Selten suchen Männer in dem Alter noch eine Familie. Sie wollen keine Kinder, weil sie schon eigene Kinder haben oder einfach keine Familie gründen wollen.
Für viele Frauen, die schon Kinder haben, ist das ein Hindernis: entweder weil sie Angst vor Ablehnung haben oder weil sie mit Kindern kaum die Möglichkeiten haben, um rauszukommen und jemanden kennenzulernen.
Auch Frauen über 50 haben andere Ansprüche als noch in den Dreißigern. Frauen, die Karriere gemacht haben, suchen mindestens einen Partner auf Augenhöhe oder einen Mann mit höherem Status. Aber keine Angst: Die meisten Frauen suchen einfach ganz normale Männer.
So funktioniert die Partnersuche ab 50
Die Vorstellungen für den richtigen Partner sind also konkret. Doch wie findet man die Nadel im Single-Haufen?
Generell gilt: Nicht die Hoffnung aufgeben! Augen offen halten! Den Partner, der mal auf dem freien Kopfkissen liegen soll, gibt es bestimmt. Ob an der Supermarktkasse, beim Spinning-Kurs, im Schwimmbad oder beim Müll rausbringen – der nächsten Liebe kann man auf ungewöhnliche Weise begegnen.
Wer keine Lust mehr hat, Lebensmittel in der Wohnung zu horten, weil man im Supermarkt immer wieder auf den oder die Richtige(n) wartet und den Single auch trotz neuer Muskelfülle beim Strampeln im Fitness-Studio nicht findet, der kann sein Glück online versuchen.
Partnerbörsen bieten eine gute Möglichkeit, um genau das zu finden, was man sucht. In Fragebögen beantworten die Mitglieder viele Fragen zur eigenen Person. Nach dem Prinzip „gleich und gleich gesellt sich gern“ schlagen die Online-Portale nur Partner vor, die besonders gut zu den eigenen Interessen und individuellen Wünschen passen. Die Suche über das Internet ist längst nicht mehr nur bei der jüngeren Generation voll im Trend: Jedes dritte Mitglied bei Elitepartner ist 50 oder älter, LoveScout24 hat über 100.000 Mitglieder, die zwischen 40 und 70 Jahre alt sind und ein Viertel aller Parship-Mitglieder betreibt die Partnersuche ab 50, viele sind sogar noch deutlich älter.
Darüber hinaus gibt es mittlerweile spezielle Partnerbörsen extra für Singles ab 50. Die Datingplattform “SilberSingles” beispielsweise hat es sich zur Aufgabe gemacht, Singles ab 50 plus zusammenzubringen. “SilberSingles” richtet sich konkret an junggebliebene Alleinstehende, die ernsthaft auf der Suche nach einem neuen Partner sind und keine Zeit mehr verschwenden wollen. Die seriöse Partnerbörse setzt bei der Vermittlung auf umfangreiche Persönlichkeitstests und ausgeklügelte “Matching-Verfahren”. Dank einfacher Kontaktaufnahme und sorgsam ausgewählter Partnervorschläge sind die Erfolgsaussichten vielversprechend. Dank solcher speziellen Dating-Seiten können Singles im mittleren Alter endlich ein neues Lebenskapitel aufschlagen.
Wie flirtet man mit über 50?
Wer sein halbes Leben lang vergeben war, der hat lange nicht mehr flirten dürfen. Wie funktioniert das heutzutage? Darf man überhaupt noch die Tür aufhalten? Nach der Telefonnummer fragen? Schreibt man heute noch Liebesbriefe? Ja. Ja. Und: Ja. Zwischen dem Beginn der letzten Beziehung und der Trennung liegt kein ganzes Zeitalter. Also lassen wir mal schön die Dinosaurier im Dorf. Es hat sich nicht viel geändert, dem Flirten sind keine Regeln und Grenzen gesetzt. (Gut, ein Klaps auf dem Po ist sicher nicht der beste Einstieg in ein philosophisches Kennenlerngespräch.)
Die gute Nachricht: Das Flirten wird ab 50 deutlich angenehmer. Kein Gekicher mehr, kein „Kann ich schon anrufen?“ oder „Soll ich mich erst rar machen?“ – Es gibt keine Spielchen mehr. Man ist viel offener für die Liebe, steht mitten im Leben und weiß, was man will. Jetzt muss man nur noch dafür sorgen, dass man sie auch findet.
Das Leben kann heute beginnen, wenn man offen für Neues ist.
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